Häufige Fragen

Eingewöhnung nach dem Berliner Modell

Bei der Eingewöhnung eines neuen Kindes in unseren Kindergarten möchten wir das Kind und die Eltern bei diesem großen Schritt gut und individuell begleiten. In Anlehnung an das sogenannte Berliner Modell entwickeln die Erzieher mit den Eltern des Kindes gemeinsam ein zu ihnen passendes Vorgehen.

Die einzelnen Schritte der Eigewöhnung werden immer wieder mit den Eltern reflektiert. Sollte es auch nach einer abgeschlossenen Eingewöhnung Phasen geben, in denen sich das Kind schlecht trennen kann, wird dies mit den Eltern besprochen und gegebenenfalls Hilfen vereinbart.


Elterngespräche
Wir sind eine kleine Einrichtung mit einer sehr familiären Atmosphäre. Am Bauwagen/Im Wald finden täglich „Tür- und Angelgespräche“ zwischen Erziehern und Eltern statt. Auch die Eltern haben untereinander viele Gelegenheiten zum Kennenlernen und zum Austausch. Überdies führen wir jährlich Elterngespräche, in dem wir die Entwicklung des Kindes, Wünsche und Anregungen entgegennehmen. Natürlich stehen wir auch jederzeit kurzfristig für solche Gespräche bereit, sollte es einmal Sorgen und Nöte geben.


Gibt es im Waldkindergarten Regeln und Grenzen?

In unserem Kindergarten gibt es verschiedene Regeln und Grenzen. Neben den waldbedingten Regeln gibt es auch Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens, die wir mit den Kindern erarbeiten und weiterentwickeln. Die waldbedingten Regeln ändern sich nicht, da es sich um elementare Sicherheitsbelange handelt und sie sich aus den natürlichen Rahmenbedingungen ergeben. Dadurch sind sie für die Kinder aber auch leicht nachvollziehbar und verständlich.

Waldbedingte Regeln:

  • Es wird nichts aus dem Wald in den Mund genommen oder gegessen.
  • Zum Schutz vor dem Fuchsbandwurm und Vergiftungen werden vor dem Essen immer gründlich die Hände gewaschen.
  • Lebende wie tote Waldtiere nicht anfassen (wie z.B. Eichhörnchen, Fuchs)
  • Die Exkremente der Tiere nicht anfassen.
  • Keine Lebewesen mutwillig zerstören.
  • An Weggabelungen und festgelegten Wartepunkten warten.
  • Unseren Müll nehmen wir wieder mit.
  • In Sicht- und Rufweite bleiben.
  • Beim Schnitzen setzen wir uns immer sicher hin und halten eine Armlänge Abstand zum Sitznachbarn. Schnitzen wird immer angeleitet und begleitet.
  • Nicht auf Holzpolter klettern.
  • Der beste Zeckenschutz (Borreliose und FSME) ist lange Kleidung. Auch im Sommer tragen alle lange Hosen und lange Ärmel. (Ausnahmen sind in Absprache mit den Eltern möglich.)

Kosten
Es wird durch das Jugendamt entsprechend der Satzung des Kreis Wesel ein Elternbeitrag erhoben. Die Höhe des Elternbeitrags errechnet sich nach dem Einkommen der Eltern.

Zusätzlich wird ein Vereinsbeitrag entsprechend unserer Beitragsordnung zu entrichten.


Qualität
Wir sind im „Landesverband der Wald-und Naturkindergärten NRW“ eingebunden und nach den dort geltenden Richtlinien zertifiziert. Darüber hinaus unterstützt uns der Paritätische Wohlfahrtsverband hinsichtlich der Verwaltung.


„Schlechtes Wetter“
Ob Niesel- oder Dauerregen, die Kinder freuen sich zumeist über die vielen Pfützen und vielen können sie gar nicht tief genug sein. Im Winter bewegen wir uns viel und nutzen auch manches Mal unseren beheizbaren Bauwagen.

Bei Unwetter dürfen wir Räumlichkeiten der Grundschule Alpen benutzen, die Eltern werden bei Nutzung rechtzeitig in Kenntnis gesetzt.


Schließungszeiten
Die Schließungszeiten werden durch das pädagogische Team erarbeitet und im Rahmen der Mitgliederversammlung gemeinsam beschlossen. Im Schnitt kommt es zu 17 Schließungstagen im Jahr.


Werden die Kinder genügend auf die Schule vorbereitet?

Das Konzept der Waldkindergärten „macht nicht nur Schule“, es bereitet auch die Kinder optimal auf die Schule vor. Warum das so ist, lässt sich anhand von wissenschaftlichen Studien und Erfahrungsberichten veranschaulichen. Die bekannteste Studie stammt von Dr. Peter Häfner, der im Jahr 2002 seine Dissertation zu diesem Thema geschrieben hat.

In den Studien wurden Kinder aus Regelkindergärten mit Kindern aus Waldkindergärten, verglichen. Bei allen sechs untersuchten Oberkategorien (Motivation – Ausdauer – Konzentration, Sozialverhalten, Mitarbeit im Unterricht, musischer Bereich, kognitiver Bereich, körperlicher Bereich) schnitten die Kinder aus Natur- und Waldkindergärten viel besser ab, als diejenigen aus Regeleinrichtungen.

Aber warum ist das so?

Kinder in Waldkindergärten sind viel mehr auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dies wirkt sich positiv auf die Kooperations- und Teamfähigkeit und somit auf das Sozialverhalten der Kinder aus. Waldkinder fügen sich im Durchschnitt leichter in Gruppen ein, sind rücksichtsvoller, lösen auftretende Konflikte friedlicher und zeigen deutlich weniger aggressives Verhalten.

Durch gezielte Angebote der Erzieher werden auch der Umgang mit Schere, Stift, Bastelmaterial, Büchern, und vieles mehr gefördert.


Was für Gefahren gibt es im Wald?

Die Natur bringt andere Herausforderungen mit sich als das Außengelände eines klassischen Kindergartens. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln. Im Wald passieren in der Regel sehr wenige Unfälle. Durch die viele Bewegung in der freien Natur werden die Kinder in ihrer Motorik sicherer und lernen Gefahren besser einzuschätzen. Zudem wird die Wahrnehmung der Kinder durch die besonderen Gegebenheiten des Waldes immer feiner und sie lernen, ihre eigenen Grenzen selbst einzuschätzen.

Positiv wirkt sich auch der höhere Betreuungsschlüssel aus, den der Waldkindergarten im Unterschied zu einem Regelkindergarten aufweist.


Zecken:

Alpen und seine Umgebung zählen nicht zu den sogenannten Endemiegebieten, sind also kein FSME-Risikogebiet. Gegen FSME besteht die Möglichkeit eines Impfschutzes. Gegen die zweite durch Zecken übertragene Krankheit – Borreliose – gibt es keinen Impfschutz. Hier ist es wichtig, die Kinder täglich nach dem Waldbesuch zu Hause nach Zecken abzusuchen, um sie schnellstmöglich zu entfernen. Da die Borrelien zunächst im Mitteldarm der Zecke sind, dauert es eine gewisse Zeit, bis die Borrelien in das Blut gelangen: Entgegen früherer Annahmen ist das Zeitfenster der Borellienübertragung nicht klar definiert, sondern kann jeder Zeit erfolgen. Je schneller die Zecke entfernt wird, umso niedriger ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken. Wirklich krank werden nur 0,5 bis 1,5 Prozent derer, die von einer Zecke gestochen worden sind. Da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, lässt sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln. Der beste Zeckenschutz (Borreliose und FSME) ist lange Kleidung.


Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter. Er bevorzugt warm-trockenes Klima und breitet sich aufgrund der Klimaveränderungen immer stärker in Deutschland aus. Die Brennhaare der Raupen sind für Mensch und Tier gefährlich und lösen allergische Reaktionen aus.

Die Umgebung um den Kindergarten wird regelmäßig nach Befall gesichtet. Befallene Bereiche werden gemieden oder gesperrt und die ESP fachmännisch bekämpft. Im Bereich der Waldspielfläche wurden bereits vorbeugende Maßnahmen getroffen. Durch die Gemeinde ist eine großflächige und fachmännische Bekämpfung gewährleistet.

Da die feinen Haare der Raupe umherfliegen kann es trotzallem zu einem Kontakt kommen, was zu Hautreizungen, in seltenen Fällen zu Atemnot führen kann. Die Erzieher verfügen über das nötige Fachwissen für ein weiteres Vorgehen.


Wespen

Im Wald kommt es immer auch zu Begegnungen mit Wespen. Die Kinder werden dazu angehalten ruhig zu bleiben und den Mund fest geschlossen zu halten. In der Wespenzeit wird insbesondere auf gesüßte Speisen/ Getränke verzichtet.

Kommt es zu einem Stich, wird dieser fachgerecht durch die Erzieher behandelt.


Fuchsbandwurm:

Der Fuchsbandwurm gelangt über die Aufnahme von Fuchsbandwurm-Eiern aus dem Kot des Fuchses in den Fehlwirt Mensch. Allerdings: trotz aller Forschungen und der Entnahme von Proben konnten noch auf keiner Waldbeere oder keinem Pilz je Eier des Fuchsbandwurmes gefunden werden. Hier gilt die Regel: Grundsätzlich darf nichts aus dem Wald in den Mund genommen werden und die Hände müssen immer vor jedem Essen gewaschen werden.


Tollwut:

Deutschland gilt seit April 2008 nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als tollwutfrei (d.h. frei von terrestrischer Tollwut), nicht jedoch nach den WHO-Kriterien (da Fledermaustollwut vorkommt). Forst-, Jagd- und Veterinäramt werden regelmäßig kontaktiert, um zu klären, ob Impfköder ausgelegt werden, Tollwutgefahr besteht o.ä. Mit den allgemeinen Waldregeln, z.B. nichts aus dem Wald zu essen und keine Tiere oder deren Exkremente zu berühren, sind die Kinder gut vor Tollwut geschützt.


Giftige Pflanzen und Pilze:

Der Aufenthalt in der Natur bringt Begegnungen mit giftigen Pflanzen oder Pilzen mit sich. Die Kinder müssen lernen, nicht auf eigene Faust Blätter oder Pflanzenfrüchte zu probieren (siehe Waldregeln, Punkt 7). Die Erzieher/innen verfügen über das nötige Wissen über Pflanzenkunde und vermitteln dieses den Kindern auf altersgerechte Weise.


Windbruch bei Bäumen:

Die Erzieher/innen sind im regelmäßigen Kontakt mit dem Förster, der ihnen nach einem Sturm Hinweise zu zeitweise gefährlichen Waldstücken gibt. Grundsätzlich haben wir einen wachen Blick in die Bäume und wählen unsere Aufenthaltsorte stets mit großer Sorgfalt aus.


Was ist bei einem Notfall?

Wir haben eine Erste-Hilfe-Tasche im Rucksack. Unser Wald-Handy ist immer dabei, um bei Bedarf Eltern oder zuständige Rettungsdienste erreichen zu können. Das Team frischt in regelmäßigen Abständen sein Wissen für den Notfall in speziellen Outdoor-Erste-Hilfe-Kursen auf. Sollte doch einmal ein Kranken- oder Feuerwehrwagen benötigt werden, so ist der Weg zum Bauwagen und zu vielen Waldbereichen für Fahrzeug befahrbar. Außerdem gibt es mit dem Rettungsdienst ausgemachte Nothaltepunkte, die als Treffpunkt bei Unfällen geortet werden können.